Nachhaltig, ressourcenschonend und identitätserhaltend
Deutlich mehr als die Hälfte des deutschen Abfalls sind Bau- und Abbruchabfälle ¬– weit über 200 Mio. Tonnen pro Jahr. Gleichzeitig verfehlt der Bausektor regelmäßig seine Emissionsminderungsziele. Warum? Unter anderem weil immer noch lieber neu- als umgebaut wird. Dabei liegen gerade in den Städten gewaltige Potenziale in der Nachverdichtung, der Umnutzung und der Sanierung von Bestandsgebäuden. Zwei wichtige Faktoren sind hierbei die „Graue“ und die „Goldene Energie“. Während erstere die in der Substanz gebundenen Ressourcen und Emissionen bezeichnet, die bei einer Lebenszyklusbetrachtung mitberechnet werden müssen, steht Goldene Energie für immaterielle Werte, wie etwa den kulturellen, sozialen oder emotionalen Mehrwert eines Gebäudes, der auch zur Identifikation und Stadtbildprägung beiträgt. Auch diese Werte sollten bei einer ganzheitlichen Betrachtung eine Rolle spielen. Unter dieser Prämisse können aus innerstädtischen Industriegebäuden neue Kreativquartiere und Lebensräume werden, ebenso wie sich leerstehende Kaufhäuser in Mixed-Use-Projekte mit Arbeiten und Wohnen verwandeln können – mit Hilfe einer neuen, nachhaltigen Umbaukultur.