Ratgeber - Privater Wohnungsbau: Anstieg von Bauschadenkosten um das Doppelte
Innerhalb von elf Jahren haben sich die durchschnittlichen Bauschadenkosten mehr als verdoppelt. Eine aktuelle Analyse, an der sich die AIA AG beteiligt hat, liefert Ergebnisse, die nachdenklich machen.
Die aktuelle „Analyse der Entwicklung der Bauschäden und Bauschadenkosten“, eine Gemeinschaftsstudie des Bauherren-Schutzbund e.V., der AIA AG und des Instituts für Bauforschung e.V. zeigt, dass sich die durchschnittlichen Bauschadenkosten im Wohnungsbau von 33.000 Euro im Jahr 2002 auf 67.000 Euro im Jahr 2013 erhöht haben. Die Gesamtschadenssumme, die aus 4.837 Berufshaftpflichtschäden am Bau ermittelt wurde, beziffert sich auf 215 Millionen Euro. Bei Bauschäden mit Auswirkungen auf mehrere Bauteile ist der Anstieg besonders drastisch. Sehr hohe Steigerungsraten werden im Bereich der Wärmedämmung und der Haustechnik verzeichnet.
Insbesondere, wenn Bauträger, Generalunter- oder -übernehmer am Werk sind, kommt es am Bau zu Konflikten. Mehr als 50% der Rechtsstreitigkeiten beziehen sich auf diese Gruppe. Zu dem Ergebnis kam eine Auswertung des Bauherrenschutzbundes von 1.800 anwaltlichen Mandaten mit privaten Bauherren. In vielen Bauverträgen fehlen Sicherheitsleistungen, vollständige Bau- und Leistungsbeschreibungen sowie vollständige Regelungen zur Bauzeit. Auch enthalten die Verträge unausgewogene Zahlungspläne und verbraucherfeindliche Vertragsklauseln. Vielleicht fördert ein derart schlechter „Boden“ für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in Zukunft die Tendenz zum Architektenhaus.
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