Fachwissen - Nachhaltiges Bauen mit Schafwolle
Schafwolle: Dämmt, reguliert Feuchte und bindet Schadstoffe
Der natürliche Temperaturschutz des Schafs lässt sich nicht nur für Kleidung verwenden, sondern gibt auch einen hervorragenden Dämmstoff ab: Wolle. Sie kann große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen – rund 30% ihres Gewichts – und behält dennoch ihre Dämmwirkung. Sie besteht annähernd vollständig aus dem Strukturprotein Keratin, das besonders reaktionsfreudig ist und so Luftschadstoffe wie etwa Formaldehyd bindet und kann dadurch sogar zur Schadstoffsanierung eingesetzt werden. Außerdem ist sie schwer entflammbar und entwickelt im Brandfall keine giftigen Gase, so dass sie ohne jegliche flammhemmenden Zusatzstoffe auskommt. Zur flächigen Dämmung werden die Wollfasern auf einem Polypropylen-Gitter angeordnet und mechanisch zu Matten verfestigt. Ein erstes Großprojekt, das auf dieses ökologische Material setzt, ist das Wiener Wohnhochhaus Taborama, in dem 29.000 m2 Schafwolle als Innendämmung verwendet wurden – und so im Vergleich zu Mineralwolle 47.000 kg CO2 einsparen konnte.
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