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Fachwissen - Nachhaltiges Bauen mit Holz

Bildrechte: © Zooey Braun

Mittelmeerurlauber sind vielleicht schon einmal den sogenannten „Neptunbällen“ begegnet, filzige Kugeln, die auf den Strand gespült werden. Was sie aber wahrscheinlich nicht wissen: Die kleinen Bälle werden durch die Wellenbewegungen aus abgestorbenem Seegras geformt und sind ein hervorragender Dämmstoff. Von Hand gesammelt, müssen sie nur noch von Sand gereinigt und zu Fasern zerkleinert werden. Dann lassen sie sich in Fassaden einblasen oder stopfen, oder als Schüttung auf oberste Geschoss- oder Holzbalkendecken aufbringen. Unter dem Namen NeptuTherm ist aus den Seegrasbällen ein eigenes Produkt entstanden. Es hat die bauaufsichtliche Zulassung und erfüllt ohne jegliche Zusätze alle Anforderungen an den Brand- und Schimmelschutz. Darum ist es auch durch das ECO-Institut und mit dem Blauen Engel zertifiziert. Auch der Primärenergieverbrauch einer Seegrasdämmung ist sehr niedrig, er liegt zwischen 37 kWh/m3 (gestopft oder geschüttet) und 50 kWh/m3 (eingeblasen) – deutlich niedriger als bei anderen Dämmstoffen. Zudem ist er sozial nachhaltig, da er durch das Sammeln von Hand für Arbeitsplätze ohne Ausbildungsbedarf sorgt. In Deutschland ist NeptuTherm bereits im Einsatz, so hat etwa die Stadt Karlsruhe in vielen öffentlichen Gebäuden konventionelle Dämmungen durch Seegras ersetzt. Das Projekt-Team RoofKIT nutzt ebenfalls bereits den getrockneten Naturstoff für die Dämmung von nachhaltigen Lösungen für ungenutzte Gebäudeflächen in Städten.

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